Wärmepumpe trifft Denkmalschutz: Wie das Rittergut Edelhof zur Energie-Zukunft beiträgt

Osnabrück/Gröningen – Kann eine Wärmepumpe in einem denkmalgeschützten Gebäude funktionieren? Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück zeigt eindrucksvoll: Ja, und mehr noch – sie kann zum zentralen Baustein eines innovativen Energiekonzepts werden. Im Rahmen eines neuen, mit 300.000 Euro geförderten Projekts auf dem Rittergut Edelhof in Gröningen (Sachsen-Anhalt) wird demonstriert, wie klimafreundliche Technologien wie Wärmepumpen, Solarthermie und Dach-PV auch in historischen Bauwerken zum Einsatz kommen können – ohne die Bausubstanz zu gefährden.

Gerade die Wärmepumpe steht dabei im Zentrum. Sie gilt als Schlüsselelement einer nachhaltigen Wärmeversorgung im Gebäudebestand – auch bei denkmalgeschützten Immobilien. In Kombination mit Wärmetauschern, modernen Speichersystemen und einer Wandheizung im Hochleistungs-Lehmputz kann eine Jahresarbeitszahl von bis zu 6 erreicht werden. Zum Vergleich: Ab einer JAZ von 3,5 gelten Wärmepumpen als besonders effizient.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betont: „Wir müssen mit dem Mythos aufräumen, dass Denkmal- und Klimaschutz sich widersprechen. Wärmepumpen und andere erneuerbare Energietechnologien können sogar voneinander profitieren.“ Der Erhalt historischer Bausubstanz senkt CO₂-Emissionen, weil energieintensive Neubauten vermieden werden. Gerade in Zeiten steigender fossiler Energiekosten ist das Zusammenspiel aus moderner Technik und Altbausubstanz auch sozial relevant – etwa durch günstigeres, nachhaltiges Wohnen.

Das Projekt am Rittergut Edelhof verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Neben der Wärmepumpe werden dachintegrierte Photovoltaik-Module, Solarthermie-Anlagen, Hochleistungsdämmputz aus Lehm mit Naturfasern sowie intelligente Speicherlösungen installiert – alles denkmalgerecht und ästhetisch integriert. Federführend bei Planung und Umsetzung ist Prof. Dr. Harald Garrecht von der Universität Stuttgart, der bereits die energetische Sanierung der Hamburger Speicherstadt und der Margarethenhöhe in Essen wissenschaftlich begleitete. Seine Devise: „Was beim Denkmal funktioniert, lässt sich auch im Neubau realisieren – und das zu vertretbaren Kosten.“

Die Wärmepumpentechnik kommt dabei in einer besonders innovativen Form zum Einsatz: mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius, kombiniert mit großer Heizflächenwirkung in den Wänden. Ein Konzept, das Energie spart und gleichzeitig den Wohnkomfort erhöht – ohne historische Strukturen zu verändern.

Die ressourcenschonende Umsetzung erfolgt praxisnah: Das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg organisiert begleitende Seminare, an denen auch kleine und mittlere Unternehmen beteiligt sind. Ziel ist es, übertragbare Lösungen für andere denkmalgeschützte Gebäude zu entwickeln.

Ein zusätzlicher Anlass für Aufmerksamkeit: Am 14. September ist Tag des offenen Denkmals. Auch in Gröningen können Besucher unter anderem das Rittergut Edelhof sowie weitere historische Gebäude erkunden. Die Stadt mit über 1.000-jähriger Geschichte will sich als Modellstandort für klimaneutrale Altbausanierung etablieren.

Fazit: Die Kombination aus Wärmepumpe und Denkmalschutz ist nicht nur möglich, sondern wegweisend. Die DBU mit Sitz in Osnabrück beweist, dass moderne Klimatechnik und historisches Erbe keine Gegensätze sind – sondern gemeinsam die Bauzukunft gestalten können.

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Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

Klaus-Martin Meyer, Onlinemarketing Magier, Bad Iburg

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