Photovoltaik in Braunschweig: Neue Solarparks versorgen über 30.000 Haushalte

Braunschweig zeigt, wie ambitionierter Klimaschutz in der Praxis aussehen kann: Mit vier geplanten Photovoltaikprojekten entsteht eine neue Dimension der Solarstromerzeugung in der Löwenstadt. Über 30.000 Haushalte sollen künftig mit grünem Strom versorgt werden – ein bedeutender Schritt in Richtung Energiewende und lokaler Klimaneutralität.

Photovoltaik Braunschweig: Solar-Offensive mit System

Im Fokus steht der massive Ausbau der Photovoltaik in Braunschweig: Insgesamt sind rund 115 Megawatt Peak (MWp) an neuer Leistung vorgesehen – auf insgesamt über 120 Hektar. Damit könnte rund ein Fünftel aller privaten Haushalte in Braunschweig mit Sonnenstrom versorgt werden.

Die geplanten Freiflächenanlagen sind Teil des Freiflächen-Photovoltaik-Konzepts (FF-PV-Konzept), das der Stadtrat im Juni 2024 verabschiedet hat. Dieses Konzept legt fest, auf welchen Flächen eine umweltverträgliche Nutzung durch Solaranlagen möglich ist. Ziel: Den Anteil erneuerbarer Energien in Braunschweig gezielt und flächenschonend erhöhen.

Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer betont: „Die Projekte sind ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und bringen uns dem Ziel der Treibhausgasneutralität einen großen Schritt näher.“

Völkenrode: Agri-PV als Leuchtturmprojekt

Besonders innovativ ist das Vorhaben in Völkenrode: Auf 73,6 Hektar entsteht dort eine sogenannte Agri-PV-Anlage, bei der Photovoltaik und Landwirtschaft Hand in Hand gehen. Die Solarmodule werden in größeren Abständen installiert, sodass die Flächen weiterhin landwirtschaftlich nutzbar bleiben.

Mit einer Leistung von bis zu 45 MWp wird die Agri-PV-Anlage nicht nur grünen Strom liefern, sondern auch als Pilotprojekt für nachhaltige Doppelnutzung gelten – ein Modell mit Zukunft für andere Regionen.

Das Projekt grenzt an das bestehende Vorhaben „Solarflächen Völkenrode-Nord“, welches sich bereits im Bauleitplanverfahren befindet. Teile der neuen Flächen liegen außerhalb der ursprünglich definierten Potenzialkulisse – hier prüft die Stadt derzeit, ob aufgrund der räumlichen Nähe ebenfalls eine Photovoltaiknutzung möglich ist.

Weitere Projekte in Wenden und Thune

Zusätzlich zu Völkenrode entstehen zwei weitere PV-Anlagen:

  • Wenden: 25,7 Hektar westlich des Mittellandkanals
  • Thune: 21,1 Hektar südlich von Meinholz an der B4

Zusammen erreichen diese Standorte eine geplante Leistung von rund 70 MWp. Auch hier handelt es sich um landwirtschaftlich genutzte Flächen, die künftig mit Solartechnik kombiniert werden könnten – im Einklang mit Natur- und Artenschutzvorgaben.

Zeitplan: Startschuss frühestens 2027

Noch im laufenden Jahr sollen die notwendigen Anträge für vorhabenbezogene Bebauungspläne eingereicht werden. Außerdem müssen Änderungen im Flächennutzungsplan angestoßen werden – alles im Rahmen des gesetzlich vorgesehenen Bauleitplanverfahrens inklusive Bürgerbeteiligung.

Die Verwaltung geht davon aus, dass eine Umsetzung der Projekte nicht vor 2027 realistisch ist. Bis dahin werden alle relevanten Belange – von Umweltschutz über technische Planung bis zur Einbindung der Öffentlichkeit – gründlich geprüft.

Im Jahr 2026 soll zudem das FF-PV-Konzept evaluiert werden. Erwartet wird, dass insbesondere im Nordosten Braunschweigs – rund um Völkenrode – das Flächenpotenzial weitgehend ausgeschöpft sein wird.

Fazit: Braunschweig macht ernst mit Solarstrom

Die vier neuen Projekte markieren eine neue Phase beim Ausbau der Photovoltaik in Braunschweig. Besonders die Kombination aus Solarenergie und Landwirtschaft macht Hoffnung: Mit Agri-PV gelingt es, Stromproduktion und Ernährungssicherung unter einen Hut zu bringen – ein echter Zukunftsansatz.

Der strukturierte, transparente Prozess – von der Flächenauswahl bis zur Bürgerbeteiligung – zeigt, wie kommunaler Klimaschutz gelingen kann. Und für die Bürgerinnen und Bürger heißt das: Mehr regionaler Solarstrom, mehr Unabhängigkeit – und ein handfester Beitrag zum globalen Klimaschutz.

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