Agri-Photovoltaik in Bedburg: RWE demonstriert doppelte Ernte mit Sonnenkraft und Ackerbau

Im Rheinischen Revier zeigt RWE mit einer innovativen Agri-Photovoltaikanlage, wie die Energiewende Hand in Hand mit der Landwirtschaft gehen kann. Auf einer sieben Hektar großen Fläche am Rande des Tagebaus Garzweiler wird seit Anfang 2024 nicht nur grüner Strom erzeugt – gleichzeitig gedeihen dort Weizen, Gerste und Himbeeren. Dieses Modellprojekt liefert bereits nach einem Jahr wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft der nachhaltigen Landnutzung.

Doppelte Nutzung als Zukunftsmodell für die Energiewende

Agri-Photovoltaik (kurz: Agri-PV) verbindet zwei elementare Ziele: den Ausbau erneuerbarer Energien und den Erhalt landwirtschaftlicher Nutzflächen. In Bedburg setzt RWE auf eine 3,2 Megawatt starke Demonstrationsanlage mit rund 6.100 Solarmodulen, die jährlich grünen Strom für über 1.000 Haushalte liefern – und das ohne die Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft.

„Der Flächenbedarf für die Solarenergie wächst stetig. Umso wichtiger ist es, innovative Doppelnutzungen wie Agri-PV zu erproben“, erklärt Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: Sowohl Erntequalität als auch -menge stehen konventionellen Anbaumethoden in nichts nach.

Drei Systeme, ein Ziel: Effiziente Kombination von Strom und Ernte

Im Fokus des Projekts stehen drei technische Konzepte, die über mehrere Jahre hinweg unter realen Wetterbedingungen getestet werden:

  1. Vertikale Modulreihen (Zaunsystem):
    Die PV-Module sind senkrecht angebracht und ermöglichen eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit durch reduzierte Verdunstung. Ackerbau zwischen den Modulreihen ist problemlos möglich.
  2. Tracker-System mit Sonnenverfolgung:
    Hier folgen die Module dem Tageslauf der Sonne. Der Anbau von Sommer- und Winterweizen sowie Sommergerste konnte erfolgreich durchgeführt werden. Wichtig: Ausreichend Abstand für landwirtschaftliche Maschinen und Pflanzen unter einem Meter Höhe sind entscheidend.
  3. Pergola-System für Sonderkulturen:
    Dieses Konzept ist auf den Obst- und Weinbau ausgerichtet. In Bedburg wachsen Himbeeren unter den hoch aufgeständerten Modulen. Die Pflanzen profitieren vom Witterungsschutz, und die Ernte lässt sich besser planen. Zusätzlich dient die Unterkonstruktion als Träger für Bewässerungssysteme und Rankhilfen.

Wissenschaftliche Begleitung und Förderung

Begleitet wird das Projekt durch das Forschungszentrum Jülich und das Fraunhofer ISE, die mit ihrer Expertise die Auswirkungen der Modularten auf Ertrag, Bodenqualität und Pflanzenwachstum untersuchen. Gefördert wird das Vorhaben durch das Land NRW im Rahmen des Programms progres.nrw, das Projekte für Klimaschutz und Energiewende unterstützt.

Erste Erkenntnisse: Effizienz, Qualität und Schutz

Besonders bemerkenswert ist, dass der Getreideertrag in den getesteten Systemen mit dem herkömmlicher Flächen mithalten kann – teilweise sogar mit höherem Proteingehalt. Auch beim Himbeeranbau zeigen sich Vorteile: Die Pflanzen sind gesünder, die Ernte qualitativ hochwertiger und besser planbar. Regenwasser gelangt durch die Module auf den Boden, was die natürliche Wasserversorgung verbessert.

Fazit: Agri-PV ist mehr als ein Trend

RWE beweist mit dem Projekt in Bedburg eindrucksvoll, dass erneuerbare Energiegewinnung und Landwirtschaft nicht im Widerspruch stehen müssen. Im Gegenteil: Durch intelligente technische Lösungen kann eine echte Win-win-Situation entstehen – für Landwirte, Energieversorger und den Klimaschutz.

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Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

Klaus-Martin Meyer, Onlinemarketing Magier, Bad Iburg

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