Im Herzen des Strukturwandels setzt das Ruhrgebiet ein deutliches Zeichen für die Energiewende: Mit einem Zuwachs von 428 Megawatt installierter Photovoltaik-Leistung hat die Region 2024 einen neuen Höchststand erreicht – 13 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2023. Die aktuelle Auswertung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) belegt eindrucksvoll: Der Solar-Boom hält nicht nur an, er gewinnt weiter an Dynamik (Quelle: RVR, Regionalverband Ruhr, Sitz in Essen, was zum Aktionsradius von Evergreen gehört).
Gewerbedächer als Wachstumstreiber
Insbesondere Gewerbe- und Industriedächer tragen maßgeblich zur positiven Entwicklung bei. Mit einer Gesamtzahl von 118.000 installierten Dach-Solaranlagen – ein Zuwachs von satten 22 Prozent – hat sich die installierte Leistung im Ruhrgebiet auf über 1.800 Megawatt gesteigert. Diese Entwicklung zeigt: Unternehmen erkennen zunehmend den ökonomischen und ökologischen Mehrwert von Solarstrom und investieren in die Zukunft.
Balkonkraftwerke: Energiewende für alle
Doch nicht nur die Großen legen nach. Auch im privaten Bereich ist die Begeisterung für Sonnenstrom deutlich spürbar. Die Anzahl der sogenannten Balkonkraftwerke – also steckerfertiger Mini-Solaranlagen für Mieter und Wohnungseigentümer – hat sich mehr als verdoppelt. 40.000 dieser Anlagen wurden 2024 registriert, was einem Anstieg von beeindruckenden 127 Prozent entspricht. Die Demokratisierung der Energiewende ist damit in vollem Gange.
Freiflächen und Floating-PV auf dem Vormarsch
Auch auf Freiflächen tut sich einiges: Zehn neue Freiflächen-Solaranlagen gingen allein 2024 ans Netz – ein Novum für die Region. Besonders hervorzuheben ist die Anlage am Silbersee III in Haltern. Dort wurde die größte schwimmende Solaranlage Nordrhein-Westfalens installiert – ein Meilenstein für die innovative Nutzung bislang unerschlossener Flächen. Insgesamt sind nun 39 solcher Anlagen im Ruhrgebiet in Betrieb, ein weiterer Beleg für den kreativen Umgang mit Raumressourcen.
Großes Potenzial bleibt ungenutzt
Trotz aller Erfolge bleibt noch viel zu tun. Laut dem RVR-Solardachkataster werden bislang lediglich rund zehn Prozent der geeigneten Dachflächen für die Stromerzeugung genutzt. Hier liegt ein enormes Potenzial brach – sowohl für Hauseigentümer als auch für Unternehmen. Eine Solaranlage auf dem Dach bedeutet nicht nur aktiven Klimaschutz, sondern auch langfristige Einsparungen bei den Energiekosten.
Fazit: Das Revier sonnt sich im Solar-Erfolg
Das Ruhrgebiet zeigt eindrucksvoll, wie regionaler Strukturwandel und klimafreundliche Energiegewinnung Hand in Hand gehen können. Der Solar-Ausbau 2024 markiert einen wichtigen Meilenstein – doch das Ziel ist noch längst nicht erreicht. Wer jetzt investiert, profitiert doppelt: ökologisch wie ökonomisch.