Photovoltaik in Deutschland auf Rekordkurs – trotz Einbruch bei Produktion und Importen

Die Solarenergie bleibt auf Erfolgskurs: Mit über 4,2 Millionen installierten Anlagen und einem Rekordanteil an der Stromerzeugung zeigt sich 2024 als Wendepunkt für die Energiewende in Deutschland. Doch hinter dem Boom verbergen sich neue Herausforderungen für Produktion und Handel.

Deutschland erlebt aktuell eine historische Hochphase im Ausbau der Solarenergie. Laut dem Statistischen Bundesamt waren im März 2025 über 4,2 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 98,3 Gigawatt in Betrieb – ein Plus von 23,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit setzt sich der steile Wachstumskurs der letzten Jahre fort. Zum Vergleich: Im März 2024 waren es noch 3,4 Millionen Anlagen mit 80,7 Gigawatt Gesamtleistung.

Nicht nur die Anzahl, auch der Beitrag der Solarenergie zur Stromversorgung erreicht neue Höchststände. 2024 deckte die Photovoltaik rund 13,8 % der gesamten Stromproduktion – ein beachtlicher Sprung gegenüber den 12 % im Vorjahr. Im sonnenreichen Juli 2024 erreichte der Anteil sogar 27,4 %, was fast einem Drittel der eingespeisten Strommenge entspricht.

Balkonkraftwerke nicht berücksichtigt

Die offiziellen Zahlen erfassen ausschließlich netzeinspeisende Anlagen mit Stromzähler – sogenannte Balkonkraftwerke bleiben außen vor. Damit dürfte die tatsächliche Anzahl an PV-Anlagen in Deutschland nochmals deutlich höher liegen, was das enorme Interesse an Solarstrom zusätzlich unterstreicht.

Rückgang bei Importen und Exporten von PV-Anlagen

Trotz des Ausbaubooms zeigt sich 2025 eine deutliche Delle im Außenhandel mit Solartechnik. In den ersten vier Monaten des Jahres sanken die Importe von Photovoltaikanlagen um 21,5 % auf 402 Millionen Euro. Noch drastischer ist der Rückgang bei den Exporten: Sie gingen im selben Zeitraum um 32,9 % auf knapp 127 Millionen Euro zurück.

Schon 2024 hatte sich der Wert der importierten PV-Anlagen gegenüber dem Vorjahr fast halbiert. Besonders ins Auge fällt hierbei die Abhängigkeit von einem einzigen Lieferland: 85,8 % aller Importe kamen aus China. Die Niederlande und Dänemark folgen abgeschlagen mit jeweils 7,5 % und 1,2 %. Der Export richtet sich dagegen hauptsächlich an europäische Nachbarn wie Österreich, Italien und die Schweiz.

Produktion in der Krise – Made in Germany verliert an Boden

Ein noch deutlicheres Bild der aktuellen Schieflage liefert die Produktionsstatistik. Im ersten Quartal 2025 schrumpfte die Herstellung von Solarmodulen in Deutschland um über die Hälfte (-50,7 %) auf 227.000 Stück. Auch die Produktion von Solarkollektoren, die Sonnenenergie zur Wärmegewinnung nutzen, ging zurück – wenn auch moderater (-10,3 %).

Bereits im Jahr 2024 war der Rückgang erheblich: Nur noch rund 1,5 Millionen Solarmodule wurden gefertigt, was einem Einbruch von über 56 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch bei Solarkollektoren halbierte sich die Produktionsmenge nahezu auf 88.900 Stück.

Energiewende braucht neue Industriepolitik

Die Diskrepanz zwischen der stark wachsenden Nachfrage nach Photovoltaik und der schrumpfenden heimischen Produktion offenbart ein strukturelles Problem: Deutschland profitiert zwar von der Energiewende, riskiert aber die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten – allen voran aus China.

Wenn die Energiewende nicht nur grün, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig sein soll, bedarf es gezielter industriepolitischer Maßnahmen zur Stärkung der inländischen Solarproduktion. Förderprogramme, Standortvorteile und strategische Partnerschaften mit EU-Ländern könnten hier den Weg weisen.

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