Photovoltaik mit Verantwortung: Stadtwerke Schwerin zeigen, wie Energiewende und Artenschutz Hand in Hand gehen

Die Energiewende gilt als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – ebenso wie der Schutz der Artenvielfalt. Dass beides nicht im Widerspruch zueinander stehen muss, demonstrieren die Stadtwerke Schwerin mit einem eindrucksvollen Projekt im Industriegebiet Göhrener Tannen. Dort entsteht derzeit ein Photovoltaikpark, der nicht nur klimafreundlichen Strom liefert, sondern auch gezielt Lebensräume für streng geschützte Arten wie die Zauneidechse schafft.

Gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft GES – Gesellschaft für erneuerbare Energien Schwerin mbH – errichten die Stadtwerke auf einer zehn Hektar großen Fläche eine moderne PV-Anlage mit einer Gesamtleistung von 10,27 Megawatt. 17.040 Hochleistungsmodule à ca. 600 Watt werden installiert, ergänzt durch 27 Wechselrichter, drei Transformatoren und eine zentrale Übergabestation. Die Neigung der Solarmodule beträgt bewusst 20 Grad – ein Detail mit ökologischer Wirkung: Dadurch entstehen großzügige Zwischenräume, in denen sich artenreiche Habitate anlegen lassen.

Bereits vor Beginn der Bauarbeiten wurde mit dem Artenschutz ernst gemacht. Zauneidechsen – streng geschützt und auf dem Gelände heimisch – wurden behutsam eingefangen und in sichere Zwischenquartiere gebracht. Doch das war nur der Anfang: Nach Projektabschluss kehren die Tiere in eine deutlich aufgewertete Umgebung zurück. Stein- und Totholzhaufen, kleine Sölle (temporäre Gewässermulden), Licht-Schatten-Übergänge – all das schafft ideale Bedingungen für Reptilien, Amphibien und Insekten.

Ein zukunftsweisendes Detail des Projekts ist die geplante Beweidung durch Schafe. Die Solarmodule werden auf einer Höhe von rund einem Meter installiert – höher als branchenüblich. So entsteht ausreichend Platz für die Tiere, die nicht nur zur ökologischen Pflege der Fläche beitragen, sondern auch den Lebensraum durch ihre Anwesenheit strukturieren.

„Wir zeigen mit diesem Projekt, dass grüne Energie und Naturschutz keine Gegensätze sind. Wer Technik und Ökologie zusammendenkt, erzielt einen doppelten Gewinn – für das Klima und für die Natur“, bringt es GES-Geschäftsführer Sascha Lauckner auf den Punkt. Unterstützung erhalten die Stadtwerke durch das Unternehmen Dr. Metje Green Energy Projects, das mit der Umsetzung betraut wurde.

Auch überregional stößt das Vorhaben auf Interesse: Die Kombination aus Energieproduktion und Biodiversitätsförderung gilt als Best-Practice-Modell für andere Städte und Kommunen. Vergleichbare Projekte, etwa in Brandenburg oder Baden-Württemberg, zeigen, dass die Integration von PV-Anlagen in naturnahe Konzepte nicht nur möglich, sondern vielfach wünschenswert ist. Studien des Bundesamts für Naturschutz (BfN) [^1] bestätigen, dass solche Synergieprojekte erheblich zur ökologischen Aufwertung vormalig intensiv genutzter oder versiegelter Flächen beitragen können.

Die Schweriner Initiative reiht sich somit ein in eine neue Generation von Energieprojekten, die nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch nachhaltig gedacht sind. Mit dem PV-Park in Göhrener Tannen übernehmen die Stadtwerke Verantwortung – für die Region, für den Klimaschutz und für die kommenden Generationen.

[^1] Quelle: Bundesamt für Naturschutz: „Photovoltaik und Naturschutz“ – bfn.de

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Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

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