Petition fordert Entbürokratisierung: Kleinspeicher als Schlüssel zur Netzstabilität

Die Energiewende nimmt Fahrt auf, doch das deutsche Stromnetz steht vor wachsenden Herausforderungen. Eine aktuelle Petition fordert nun die Entbürokratisierung der netzdienlichen Nutzung von Kleinspeichern, um das Netz effizienter zu stabilisieren und private Haushalte wirtschaftlich zu entlasten.

Warum sind Kleinspeicher wichtig?

Erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft produzieren Strom nicht gleichmäßig, sondern abhängig von Wetterbedingungen. An sonnigen Tagen gibt es oft ein Überangebot an Strom, während an bewölkten oder windstillen Tagen Unterversorgung droht. Die Lösung? Strom speichern, wenn er günstig und reichlich vorhanden ist, und ihn verbrauchen, wenn er knapp und teuer ist. Genau hier setzen Kleinspeicher an.

Laut aktuellen Zahlen wurden allein im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als eine halbe Million solcher Stromspeicher installiert, was zu einer Gesamtkapazität von 15,4 Gigawattstunden geführt hat. Doch bisher bleiben diese Speicher weitgehend ungenutzt, da regulatorische Hürden ihren flexiblen Einsatz im Stromnetz verhindern.

Petition fordert weniger Bürokratie für Kleinspeicher

Eine Gruppe um den Energieexperten Andreas Schmitz, auch bekannt als „Akkudoktor“, hat eine Petition an den Bundestag gestartet, die eine Vereinfachung der Vorschriften fordert. Die wichtigsten Punkte der Petition sind:

  • Zulassung variabler Netzentgelte: Der Strompreis sollte sich nach Angebot und Nachfrage richten, um Anreize für das Speichern von Überschussstrom zu schaffen.
  • Freigabe einfacher Messgeräte: Aktuell sind komplexe und teure Messsysteme notwendig, um die netzdienliche Nutzung nachzuweisen. Günstige Alternativen könnten diese Hürde beseitigen.
  • Abbau regulatorischer Hindernisse: Kleinspeicher sollen ohne aufwendige Genehmigungsverfahren und technische Hürden installiert und genutzt werden können.
  • Mehr Transparenz bei Netzentgelten, Steuern und Umlagen: Verbraucher sollen klar erkennen können, welche Kostenfaktoren ihren Strompreis beeinflussen.

Solarrekorde erfordern neue Speicherkonzepte

Dass dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt der jüngste Solarrekord vom 18. März 2025. An diesem Tag speisten deutsche Solaranlagen zur Mittagszeit 45 Gigawatt Strom ins Netz ein – mehr als jemals zuvor zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr. Da der Spitzenwert normalerweise erst im Sommer erreicht wird, sind noch höhere Rekorde zu erwarten. Das Problem: In Zeiten geringen Strombedarfs kann das Netz diese Mengen kaum aufnehmen, sodass teure Abregelungen oder Exporte ins Ausland notwendig werden.

Große Batteriespeicher wären eine Lösung, doch deren Genehmigungsverfahren ziehen sich oft über Jahre hin. Kleinspeicher hingegen sind bereits in großer Zahl vorhanden und könnten kurzfristig zur Netzstabilisierung beitragen – sofern regulatorische Hürden beseitigt werden.

Fazit: Netzdienliche Nutzung als Win-Win-Situation

Die Petition zur Entbürokratisierung von Kleinspeichern könnte eine entscheidende Wende für die Energiewende bedeuten. Eine flexiblere Nutzung dieser Speicher würde nicht nur das Stromnetz entlasten, sondern auch Haushalte finanziell profitieren lassen. Wer die Initiative unterstützen möchte, kann die Petition bis zum 10. April online unterzeichnen.

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Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

Klaus-Martin Meyer, Onlinemarketing Magier

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