Wo Asphalt auf Sonnenkraft trifft – Wie ein Pilotprojekt bei Hallbergmoos die Energiewende vorantreibt

Wenn man an die Energiewende denkt, kommen einem meist Windräder auf sanften Hügeln oder Solarfelder auf Scheunendächern in den Sinn. Doch nun sorgt ein ehrgeiziges Projekt bei Hallbergmoos im Schatten des Münchner Flughafens für frischen Wind – oder besser gesagt: für Sonnenstrom direkt über der Straße.

An der Staatsstraße 2584, unweit der Anschlussstelle Hallbergmoos, hat das Staatliche Bauamt Freising gemeinsam mit der bayerischen Staatsregierung eine Photovoltaik-Überdachung installiert, die so visionär ist wie pragmatisch. Über eine Länge von 35 Metern spannt sich ein futuristisch anmutendes Dach aus transparenten PV-Modulen über alle Fahrspuren hinweg. Der Clou: Es wird nicht nur Strom produziert – es wird Fläche gespart, CO₂ vermieden und gleichzeitig wichtige Verkehrsinfrastruktur versorgt.

Diese Anlage ist mehr als nur ein Pilotprojekt – sie ist ein Signal. Ein Signal dafür, wie durchdachte Technik und politischer Wille gemeinsam neue Wege in der Energiewende ebnen können.

Ein Sonnenkraftwerk über dem Asphalt

Die Dimensionen sind beeindruckend: Auf dem Dach sind rund 1.100 Quadratmeter Solarmodule installiert, ergänzt durch weitere 135 Quadratmeter an der Südfassade. Mit einer Spitzenleistung von knapp 210 Kilowatt-Peak erzeugt die Anlage jährlich etwa 210.000 Kilowattstunden Strom – genug für 70 durchschnittliche Haushalte. Das spart jährlich über 115 Tonnen CO₂ ein.

Was anmutet wie eine technische Spielerei, ist in Wahrheit ein effizienter und cleverer Schritt in Richtung nachhaltiger Infrastruktur. Denn: Straßen sind bereits versiegelt, erschlossen und oft optimal zur Sonne ausgerichtet – warum also nicht doppelt nutzen?

Transparenz im wahrsten Sinne des Wortes

Damit sich Verkehrsteilnehmer nicht wie in einem Tunnel fühlen, wurden transparente Glasmodule verwendet. Der Effekt: ein lichtdurchflutetes Bauwerk, das sich elegant in die Landschaft fügt. Die Konstruktion schützt nicht nur vor Wetterextremen, sondern versorgt zusätzlich Notrufsäulen, Verkehrszählanlagen und die Steuerungstechnik direkt mit Energie – autark, wartungsarm und nachhaltig.

Politik zeigt klare Kante

Bei der offiziellen Inbetriebnahme waren Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Verkehrsminister Christian Bernreiter und Staatskanzleiminister Dr. Florian Herrmann vor Ort. Söder nutzte die Gelegenheit für eine klare Botschaft:

„Bayern ist Sonnenland – und Photovoltaik-Champion! Mit Projekten wie diesem zeigen wir, wie Klimaschutz und Infrastruktur Hand in Hand gehen.“

Bernreiter ergänzte:

„Straßenflächen bieten enormes Potenzial. Wir nutzen sie nun doppelt – für Mobilität und Energie. Das ist Effizienz pur.“

Ein Blick in die Zukunft

Die PV-Überdachung bei Hallbergmoos ist mehr als ein technischer Versuch. Sie ist ein Modell für die Zukunft. Wenn sich dieses Konzept bewährt, könnten schon bald weitere Straßen in Bayern – und darüber hinaus – mit PV-Anlagen ausgestattet werden. Autobahnauffahrten, Rastplätze oder Tunnelzufahrten könnten zu stillen Produzenten von Sonnenenergie werden.

Das Projekt kostet rund 4,2 Millionen Euro – eine Investition, die sich nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich langfristig rechnen dürfte. Denn neben der Stromproduktion bringt es auch Erkenntnisse zur Bauweise, Wartung und Integration in bestehende Systeme – essenziell für die Skalierung solcher Anlagen.

Fazit: Die Straße zur Energiewende ist gebaut

Mit der PV-Überdachung bei Hallbergmoos wird ein neuer Maßstab gesetzt: Infrastruktur wird nicht nur Mittel zum Zweck, sondern aktiver Teil der Energiewende. Hier wird nicht nur gefahren – hier wird Zukunft erzeugt. Und das direkt unter bayerischem Himmel.

Weitere Neuigkeiten

Evergreen Newsletter

Bleibe auf dem aktuellsten Stand

Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

Klaus-Martin Meyer, Onlinemarketing Magier, Bad Iburg

Jetzt kostenlos beraten lassen

4.9
Basierend auf 50 Bewertungen
powered by Google