ordrhein-Westfalen forciert den Ausbau der Solarenergie – und rückt dabei eine bislang weitgehend ungenutzte Ressource in den Fokus: die Dächer von Mehrparteienhäusern. Mit einer neuen Photovoltaik-Initiative will das Land gemeinsam mit Wohnungswirtschaft, Unternehmen, Genossenschaften und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate den Mieterstrom in NRW entscheidend voranbringen.
Am 18. August 2025 wurde der Startschuss gegeben: In einer gemeinsamen Absichtserklärung haben die Partner ihr Ziel bekräftigt, die Photovoltaik-Nutzung auf Wohngebäuden mit mehreren Parteien massiv auszubauen. Bis 2030 soll ein großer Teil dieser Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet sein – eine Maßnahme, die sowohl dem Klimaschutz als auch dem sozialen Ausgleich dient.
Sonnenstrom direkt vom Dach – für alle
„Gerade in städtischen Regionen liegt ein enormes Potenzial brach“, erklärte NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. „Mit Mieterstrommodellen und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung profitieren endlich auch Mieterinnen und Mieter direkt von sauberem, bezahlbarem Strom vom eigenen Dach.“
Das bedeutet konkret: Künftig sollen immer mehr Menschen in Mehrfamilienhäusern direkt an der lokalen Stromerzeugung beteiligt werden – etwa über spezielle Mieterstromtarife, bei denen der auf dem Hausdach erzeugte Solarstrom direkt an die Bewohner geliefert wird. Neben dem ökologischen Gewinn bietet das auch finanziellen Vorteil: Der Strom ist in der Regel günstiger als der aus dem Netz.
Kooperation für die Energiewende in der Stadt
Die neue Initiative setzt auf enge Zusammenarbeit zwischen Land, Wohnungswirtschaft und Energiewirtschaft. Denn der PV-Ausbau auf Mehrparteienhäusern bringt besondere Herausforderungen mit sich – sowohl technisch als auch rechtlich. Deshalb sollen begleitende Informations- und Beratungsangebote geschaffen werden, um bürokratische und organisatorische Hürden abzubauen.
Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW), betont: „Photovoltaik ist für uns ein Schlüssel zur Verbindung von Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbarem Wohnen. Unsere Mitgliedsunternehmen erschließen Schritt für Schritt neue Dachflächen. Der Schulterschluss mit dem Land ist dabei unverzichtbar.“
NRW will Mieterstrom-Vorreiter werden
Mit fast 200.000 neuen Photovoltaikanlagen pro Jahr ist Nordrhein-Westfalen bereits ein treibender Akteur in der Energiewende. Doch vor allem auf Mehrfamilienhäusern bleibt ein Großteil des Potenzials bisher ungenutzt. Genau hier setzt die neue Mieterstrom-Offensive an: Die NRW-Landesregierung will bis 2030 die installierte PV-Leistung auf 21 bis 27 Gigawatt steigern – ein ambitioniertes Ziel im Rahmen der landeseigenen Energie- und Wärmestrategie.
Insbesondere in dicht besiedelten Ballungsräumen bietet sich die Nutzung von Solarstrom an. Der Ausbau von Mieterstromprojekten in NRW könnte zur Blaupause für andere Bundesländer werden – und zeigt, wie Klimaschutz, soziale Teilhabe und bezahlbare Energie Hand in Hand gehen können.
Fazit: Mieterstrom als Modell der Zukunft
Die neue Photovoltaik-Initiative zeigt, wie NRW die Energiewende vor Ort erlebbar macht – auf den Dächern, in den Städten, bei den Menschen. Mieterstrom ist mehr als nur ein technisches Konzept: Es ist ein Weg zu mehr Unabhängigkeit, Klimaschutz und gerechter Teilhabe an der Energiewende.
Wer sich über Mieterstrommodelle, Fördermöglichkeiten und konkrete Umsetzungsschritte informieren möchte, findet weitere Informationen auf evergreen-energiesysteme.de/mieterstrom