Photovoltaik trotzt dem Windloch: PV einziger Wachstumstreiber unter den Erneuerbaren im ersten Halbjahr 2025

Im ersten Halbjahr 2025 zeigt sich einmal mehr: Die Energiewende in Deutschland ist wetterfühlig – doch nicht alle Technologien lassen sich gleichermaßen vom Klima ausbremsen. Während Wind- und Wasserkraft unter schwierigen Wetterbedingungen litten, sorgte die Photovoltaik für ein kräftiges Lebenszeichen der Erneuerbaren. Sie war im bisherigen Jahresverlauf nicht nur stabil, sondern der einzige Bereich mit echtem Wachstum – ein bemerkenswerter Befund aus der aktuellen Auswertung von BDEW und ZSW.

PV im Höhenflug – Rekorde bei Stromproduktion und Zubau

Laut vorläufiger Zahlen produzierten Photovoltaikanlagen im ersten Halbjahr 2025 rund 47 Milliarden Kilowattstunden (kWh) – ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders bemerkenswert: Jeder einzelne Monat im bisherigen Jahr übertraf die PV-Erzeugung desselben Monats 2024. Ein historischer Meilenstein wurde im Juni erreicht: Erstmals überstieg die monatliche Solarstromproduktion die Marke von 12 Milliarden kWh.

Grund für diese Entwicklung ist eine Kombination aus Faktoren: Der Rekordzubau im Jahr 2024, ein weiterhin starkes Installationsniveau in 2025 sowie außergewöhnlich viele Sonnenstunden seit März. Die Photovoltaik zeigt sich somit als tragende Säule der klimaneutralen Stromversorgung – und als robust gegenüber Wetterkapriolen, wie sie Wind- und Wasserkraft derzeit ausbremsen.

Windkraft im Schatten: Erzeugungsrückgang trotz Zubau

Ganz anders die Lage bei der Windenergie: Obwohl im ersten Halbjahr 2025 2,1 Gigawatt an neuer Leistung an Land installiert wurden (ein deutlicher Anstieg gegenüber 1,4 GW im Vorjahr), sank die tatsächliche Stromproduktion. Nur 61 Mrd. kWh wurden durch Windkraftanlagen erzeugt – ein Rückgang von gut 13 Mrd. kWh gegenüber 2024.

Die Ursachen sind klar: Das erste Quartal 2025 war ungewöhnlich windschwach – sowohl an Land als auch auf See. Offshore-Windparks erzeugten 17 Prozent weniger Strom, Onshore-Anlagen sogar 18 Prozent weniger. Bei durchschnittlichen Wetterverhältnissen hätte der Ausbau also durchaus Wirkung gezeigt – die klimatischen Rahmenbedingungen spielten jedoch nicht mit.

Wasserkraft auf Talfahrt – Tiefstand seit zwei Jahrzehnten

Noch deutlicher fällt der Rückgang bei der Wasserkraft aus. Die Erzeugung sank um satte 29 Prozent auf 8,1 Mrd. kWh – der niedrigste Wert seit 20 Jahren. Ursachen sind fehlende Schmelzwasserzuflüsse im Frühjahr und anhaltend geringe Niederschläge seit Februar. Die Dürreperioden zeigen: Auch die Wasserkraft ist verletzlich gegenüber dem Klimawandel – und derzeit kein verlässlicher Wachstumstreiber der Energiewende.

Warum PV jetzt der Schlüssel ist

Die Zahlen belegen eindeutig: Nur die Photovoltaik konnte im ersten Halbjahr 2025 zulegen. Das macht Solarenergie zur aktuell wichtigsten dynamischen Kraft unter den Erneuerbaren. Damit sie dieses Potenzial weiter entfalten kann, braucht es allerdings mehr als nur Sonnenschein.

Die Bundesregierung hat mit der „Kleinen Energierechtsnovelle“ bereits reagiert. Sie soll helfen, temporäre Erzeugungsspitzen besser zu integrieren und den dynamischen PV-Zubau netzverträglich zu gestalten. Denn eines ist klar: Die Integration der Solarenergie muss jetzt systematisch mitgedacht werden – von der Speicherinfrastruktur über die Netze bis hin zu Flexibilitätsoptionen auf Verbraucherseite.

Fazit: Photovoltaik als stabiler Pfeiler der Energiewende

Während andere erneuerbare Energieträger im ersten Halbjahr 2025 mit wetterbedingten Einbußen zu kämpfen hatten, liefert die Photovoltaik eine beeindruckende Erfolgsbilanz. Sie wächst stabil, trägt zunehmend zur Versorgungssicherheit bei und zeigt, dass der Ausbau Erneuerbarer auch unter schwierigen Rahmenbedingungen gelingen kann – wenn die Weichen richtig gestellt sind.

In einem Energiesystem, das künftig ohne fossile Grundlast auskommen will, wird die Sonne zum verlässlichsten Partner. Es liegt nun an Politik und Wirtschaft, diesen Aufwärtstrend strategisch zu stützen – durch intelligente Netze, attraktive Investitionsbedingungen und einen konsequenten Ausbaupfad.

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Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

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