Photovoltaik-Zubau im Februar 2025: Entwicklung, Trends und Herausforderungen

Der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland verzeichnete im Februar 2025 eine deutliche Zunahme. Nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur wurden im vergangenen Monat Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.538 Megawatt neu installiert. Dies entspricht einem Anstieg von rund 200 Megawatt gegenüber dem Januar, bleibt jedoch weiterhin unter dem erforderlichen monatlichen Ausbaupfad, um das Ziel von 215 Gigawatt installierter Leistung bis 2030 zu erreichen.

Freiflächenanlagen treiben das Wachstum an

Ein Blick auf die Struktur des Zubaus zeigt deutliche Verschiebungen innerhalb der Photovoltaiksegmente. Während der Ausbau von Dachanlagen auf Wohn- und Gewerbegebäuden rückläufig ist, haben Freiflächenanlagen einen erheblichen Beitrag geleistet. Mit 967 Megawatt entfiel der größte Anteil des Zubaus auf diese großflächigen Anlagen. Im Vergleich dazu wurden auf und an Gebäuden lediglich 402 Megawatt neu installiert – ein signifikanter Rückgang im Vergleich zum Januar (946 Megawatt).

Einfluss der EEG-Degression auf den Markt

Ein möglicher Grund für den Rückgang bei Dachanlagen könnte die zum 1. Februar 2025 in Kraft getretene Degression der Einspeisevergütung sein. Viele Anlagenbetreiber haben sich offenbar bemüht, ihre Anlagen noch im Januar ans Netz zu bringen, um von den höheren Vergütungssätzen zu profitieren. Dieser Effekt führte zu einer deutlichen Verzerrung in den monatlichen Installationszahlen.

Boom bei Balkonkraftwerken hält an

Ein weiterhin stark wachsendes Segment sind die sogenannten Balkonkraftwerke. Im Februar wurden rund 21.000 solcher Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 24 Megawatt gemeldet. Dies zeigt, dass sich die Bürger zunehmend für kleine, dezentrale Lösungen entscheiden, um ihren Eigenverbrauch zu optimieren und Stromkosten zu senken.

Regionale Unterschiede beim Zubau

Die Dynamik des Photovoltaik-Ausbaus variiert stark je nach Bundesland. Besonders hohe Wachstumsraten verzeichnete Sachsen mit einem Anstieg der installierten Leistung um 5,7 Prozent seit Jahresbeginn, gefolgt von Hamburg (+5,4 %) und Schleswig-Holstein (+4,3 %). Diese Unterschiede lassen sich durch verschiedene Faktoren wie Förderprogramme, Genehmigungsverfahren und Netzkapazitäten erklären.

Herausforderungen und Ausblick

Obwohl der Zubau im Februar 2025 auf einem soliden Niveau lag, bleibt die Herausforderung bestehen, den monatlichen Ausbaupfad von 1.605 Megawatt zu erreichen. Ohne eine verstärkte Förderung und Beschleunigung von Genehmigungsprozessen könnte das Ziel von 215 Gigawatt bis 2030 in Gefahr geraten.

Neben der Photovoltaik verzeichnete auch die Windenergie an Land im Februar ein Wachstum von 317 Megawatt. Dennoch bleibt der Ausbau hinter den geplanten 727 Megawatt pro Monat zurück. Offshore-Windkraftanlagen wurden im Februar, wie in den vorangegangenen Monaten, nicht neu installiert.

Fazit

Der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland zeigt eine insgesamt positive Entwicklung, ist jedoch mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Während Freiflächenanlagen weiterhin an Bedeutung gewinnen, könnte die rückläufige Entwicklung bei Dachanlagen ein Warnsignal für den dezentralen Ausbau sein. Die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur stehen vor der Aufgabe, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass das ambitionierte Ziel von 215 Gigawatt installierter Leistung bis 2030 realistisch bleibt.

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Presse-kontakt: Klaus-Martin Meyer

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