Eine Analyse mit Blick auf 2015 und 2021
Am 29. März 2025 steht in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis bevor. Dieses natürliche Phänomen sorgt nicht nur für spannende Himmelsbeobachtungen, sondern hat auch Auswirkungen auf die Stromproduktion von Photovoltaik-Anlagen. Doch wie gravierend sind diese Effekte wirklich? Ein Rückblick auf die Sonnenfinsternisse von 2015 und 2021 liefert interessante Erkenntnisse.
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Was passiert bei einer Sonnenfinsternis?
Während einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond die Sonne teilweise oder vollständig. In Deutschland sind totale Sonnenfinsternisse selten; meist handelt es sich um partielle Finsternisse. Bei einer solchen wird die solare Einstrahlung kurzzeitig reduziert, was sich unmittelbar auf die Stromproduktion von Solaranlagen auswirkt. Der Effekt hängt von der Intensität der Finsternis, der regionalen Abdeckung und den Wetterbedingungen ab.
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Erfahrungen aus der Sonnenfinsternis 2015
Die Sonnenfinsternis am 20. März 2015 war für die Energiebranche ein bedeutendes Ereignis, da sie bei klarem Wetter stattfand und bis zu 80 Prozent der Sonnenscheibe in Deutschland verdeckt wurde.
Auswirkungen auf die PV-Produktion:
Laut einer Analyse des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) ging die Photovoltaik-Leistung in Deutschland während des Maximums der Finsternis um mehr als 15 GW zurück. Zum Vergleich: Dies entsprach etwa 75 Prozent der zu diesem Zeitpunkt erwarteten Leistung. Nach dem Maximum erholte sich die Leistung jedoch rasch.
Herausforderungen für das Stromnetz:
Die plötzlichen Schwankungen stellten Netzbetreiber vor erhebliche Herausforderungen. Gemäß Berichten von Energie & Management war dies ein Stresstest für das deutsche Stromnetz. Dank vorausschauender Planung und eines hohen Anteils an konventionellen Kraftwerken konnte die Netzstabilität jedoch sichergestellt werden. Dies zeigte, dass eine gute Kommunikation zwischen Netzbetreibern und Anlagenbetreibern entscheidend ist.
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Erfahrungen aus der Sonnenfinsternis 2021
Die Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021 war in Deutschland weniger spektakulär: Nur etwa 20 Prozent der Sonnenscheibe wurden verdeckt. Trotzdem lieferte sie wertvolle Erkenntnisse.
Auswirkungen auf die PV-Produktion:
Die reduzierte Abdeckung führte zu einem deutlich geringeren Rückgang der PV-Leistung als 2015. Laut Daten des Fraunhofer ISE ging die PV-Leistung im Durchschnitt um 2-3 GW zurück. Dies war aufgrund der geringeren Abdeckung und einer teilweise bewölkten Wetterlage zu erwarten.
Netzstabilität:
Die Netzbetreiber konnten die Schwankungen problemlos abfangen, insbesondere durch den Einsatz moderner Batteriespeicher und flexibler Gaskraftwerke. Der Vorfall verdeutlichte, wie sehr sich das Energiesystem in nur sechs Jahren weiterentwickelt hatte.
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Was bedeutet das für die Sonnenfinsternis 2025?
Die kommende partielle Sonnenfinsternis wird voraussichtlich ähnliche Auswirkungen wie 2021 haben. Mit einer Abdeckung von etwa 20-50 Prozent in Deutschland wird die PV-Leistung regional unterschiedlich abnehmen. Bei klarem Himmel ist eine Reduktion der Stromproduktion um bis zu 50 Prozent in den Spitzenzeiten möglich.
Wichtige Faktoren, die die Auswirkungen beeinflussen:
– Wetter: Eine bewölkte Wetterlage mildert den Effekt der Finsternis.
– Technologischer Fortschritt: Moderne Batteriespeicher und ein flexiblerer Kraftwerkspark können Schwankungen abfedern.
– Netzmanagement: Die Erfahrungen aus den Jahren 2015 und 2021 helfen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.
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Schlussfolgerung: Geringe langfristige Auswirkungen
Die Auswirkungen der Sonnenfinsternis auf die Photovoltaik-Erträge bleiben kurzzeitig spürbar, sind aber langfristig gesehen gering. Die Erfahrungen aus 2015 und 2021 zeigen, dass Deutschland gut auf solche Ereignisse vorbereitet ist. Dank technologischer Fortschritte und besserer Planung werden auch zukünftige Sonnenfinsternisse das Energiesystem nicht aus der Balance bringen. Dennoch bleibt es für Anlagenbetreiber wichtig, solche Ereignisse im Blick zu behalten, insbesondere für Prognosen und Ertragsberechnungen.